er überschüssiges Geld hat, möchte es eine Zeit lang vor fremden Zugriff schützen. Gut gesicherte Banken, Schatzkammern und Wandtresore wurden auch dafür erfunden. Kleinere Beträge bewahrten Wohlhabende früher an verborgenen Plätzen rasch verfügbar in ihrer Nähe auf. Dazu zählten ab dem Mittelalter auch die Baldachine (Zierdächer) von Himmelbetten. Deren Vorhänge waren an einem umlaufenden Holzrahmen befestigt, auf dessen Brettern man Geld blicksicher aufbewahren konnte – sozusagen auf der hohen Kante. In manchen Fällen war im Holzrahmen sogar ein kleines Geheimfach zum Aufbewahren von Wertvollem versteckt.
Auch abschließbare Seekisten hatten, außer kleinen Fächern, nahe dem Kistendeckel ein schmales Bord, auf dem sich Geld aufbewahren ließ. Dieses Holzbrett befand sich an der hinteren Innenseite oder an einer Schmalseite – auch dies eine mögliche »hohe Kante«. Über ein solches Bord verfügten auch Aussteuertruhen, in denen die Mitgift künftiger Bräute verstaut wurde. Wer heute Geld auf der hohen Kante hat, verfügt schlicht über Gespartes.
Wir erklären Redewendungen
Lesen Sie hier weitere Teile unserer Serie:
• Der Groschen ist gefallen
• In der Kreide stehen
• Morgenstund hat Gold im Mund
• Geld stinkt nicht
• Im Geld schwimmen
• Auf Heller und Pfennig
• Goldener Handschlag
• Für n’ Appel und n’ Ei
• Wer den Pfennig nicht ehrt
• Kleinvieh macht auch Mist